Lorena Gutiérrez Camejo

Lorena Gutiérrez Camejo, ¿Dónde están los héroes? (Where are the heroes?), 2016, Foto: Rofolfo Martínez

Lorena Gutiérrez Camejo bedient sich in ihrer Kunstpraxis unterschiedlicher Medien und kreativer Strategien, um ihre Erfahrungen mit dem Leben in Kuba und insbesondere ihre Reflektionen über das Thema Macht zu artikulieren.

Bei der 10. Berlin Biennale wird Gutiérrez Camejos vielsagende Arbeit ¿Dónde están los héroes? (Wo sind die Held*innen?, 2015–16) gezeigt. Das großformatige Gemälde setzt sich aus hundert Einzelbildern zusammen. Die Komposition erinnert an die Muster und Farben von militärischen Rängen oder Abzeichen, mit denen Erfolge oder der Einsatz in Kampfhandlungen ausgezeichnet werden. Ob diese nun auf realen oder fiktionalen Abenteuern basieren – das Fehlen jeglicher Details in dem Gemälde, kombiniert mit seiner monumentalen Größe, lässt unvermeidlich an die Undurchsichtigkeit von Fidel Castros Kuba und seinem Export von Truppen zur Unterstützung des Freiheitskampfes anderer Dritte-Welt-Projekte auf der Höhe des Kalten Krieges denken. Im Kontext der heutigen Situation Kubas entzieht sich die Arbeit der ideologisch motivierten Aktivitäten, die Regierungen „im Interesse“ ihrer Bürger*innen und zu deren Schutz unternehmen. Durch die Frage im Werktitel verwandelt sich das Muster aus abstrakten Flächen in ein aufgeladenes, offenes Statement. Es bleibt den Betrachter*innen überlassen, sich Gedanken über eine Antwort zu machen.

—Nkule Mabaso

    Ausstellungsort:
  • KW Institute for Contemporary Art

WERKLISTE

¿Dónde están los héroes? (Wo sind die Held*innen?), 2015–16
Acryl auf Leinwand
100 Gemälde
Courtesy Lorena Gutiérrez Camejo