Julia Phillips

Julia Phillips, Operator I (with Blinder, Muter, Penetrator, Aborter), 2017, Courtesy Julia Phillips

Die Unverletzlichkeit von Grenzen ist in Julia Phillips’ Werk ein Dauerthema: Die Skulpturen der Künstlerin setzen sich kritisch mit den zusammenhängenden Diskursen von Raum, race, Gender und Psychoanalyse auseinander – und kritisieren, wie diese in den Dienst von Machtmissbrauch gestellt werden.

Die feinen Keramikarbeiten der Arbeit Operator I (with Blinder, Muter, Penetrator, Aborter) (2017) wurden nach Körperteilen der Künstlerin gestaltet; sie liegen auf einer Art medizinischem Rollwagen aus gebürstetem Stahl. Die Werke beziehen nicht nur den Körper der Künstlerin, sondern auch die Betrachter*innen ein und spiegeln die Geschichte medizinischer Gewalt, die im Namen der Forschung an schwarzen Frauenkörpern verübt wurde. Die kaputte Strumpfhose in Expanded (2013–16), einer Serie von Drucken mit Relief-Tinte, erinnert uns an die Schutzfunktion der Strumpfhose als zweite Haut – und verweist durch den Riss gleichzeitig auf die Verletzlichkeit derselben. Die beschriebenen Werke durchbrechen die historischen und phänomenologischen Konstrukte, mithilfe derer die Betrachter*innen ihre physischen und unbewussten Welten ordnen.

—Nomaduma Rosa Masilela

    Ausstellungsort:
  • KW Institute for Contemporary Art

WERKLISTE

Aus der Serie Expanded, 2013–16:

Expanded V, 2016
Druckfarbe auf Papier

Expanded VI, 2016
Druckfarbe auf Papier

Expanded IX, Quickly Fixed, 2016
Druckfarbe auf Papier

Expanded IV, 2015
Druckfarbe, Offset-Lithografie, Acryltinte auf Papier

Operator I (with Blinder, Muter, Penetrator, Aborter), 2017
Teilweise salzglasierte Keramik, Messingschrauben, Edelstahlplatte, Metallrolltisch

Alle Arbeiten Courtesy Julia Phillips
Dank an Goethe-Institut e. V., Salvador de Bahia