Emma Wolukau-Wanambwa

Emma Wolukau-Wanambwa, Promised Lands, 2015, Courtesy Emma Wolukau-Wanambwa

In ihren Filmen und Installation nimmt Emma Wolukau-Wanambwa verschiedene Weltanschauungen in Ostafrika in den Blick, die infolge des Kolonialismus entstanden sind. Ihre Arbeit legt Dynamiken der Ausbeutung und Macht offen, indem sie Materialien und ephemere Spuren der kulturellen, politischen und ästhetischen Auseinandersetzung Ugandas mit Europa sammelt.

Emma Wolukau-Wanambwas Videoinstallation Promised Lands (2015) setzt sich mit dem Migrationsstrom von und nach Ostafrika zu verschiedenen Zeitpunkten der Geschichte auseinander. In Aufnahmen vom Nordufer des Viktoriasees in Uganda und Kenia und ihrem Voiceover schlägt der narrative Bogen der Installation eine Brücke zwischen vermeintlichen historischen Fakten und zeitgenössischer kritischer Reflexion und offenbart eine Quelle unterdrückter Geschichte(n). Für Tausende polnische Geflüchtete, die durch europäische Kriegsführung zwischen 1942 und den frühen 1950er-Jahren vertrieben wurden, war der afrikanische Kontinent ein „gelobtes Land“. Für andere war er lediglich ein Raum, der erobert und kontrolliert werden konnte. Dies wird Beobachtungen der Künstlerin von Unrecht gegenüber Geflüchteten aus Afrika in Europa gegenübergestellt sowie Passagen aus Texten des österreichischen Wirtschaftstheoretikers Theodor Hertzka, die einen utopischen Appell für die Besiedlung Ostafrikas durch Europäer*innen enthalten. Letztendlich wird Land zu einer Metapher, die in jeder einzelnen Perspektive gebrochen und neu reflektiert wird – sie spiegelt die Widersprüchlichkeit der kolonialen Imagination als Ganzes.

—Alena J. Williams

    Ausstellungsort:
  • ZK/U – Zentrum für Kunst und Urbanistik

WERKLISTE

Promised Lands, 2015
SD-Video, Farbe, Stereo-Sound, 22′
Courtesy Emma Wolukau-Wanambwa

Mit Unterstützung von Edith-Russ-Haus für Medienkunst; Stiftung Niedersachsen
Koproduziert von Berlin Biennale for Contemporary Art; Künstlerhaus Büchsenhausen