Die monumentalen Gemälde von Portia Zvavahera erschaffen eine Welt aus Traumlandschaften, schwer beladen mit den ungelösten Konflikten unserer Vergangenheit und dem Ausblick auf eine komplexe Zukunft. Dabei sind die Frauen in ihren Gemälden nicht immer verzweifelt: Oft scheint es, als würden sie einander liebevoll Raum geben – wo es Leid gibt, gibt es immer auch Trost. Allgegenwärtig in Zvavaheras Arbeiten sind die ineinander verwobenen Welten des Spirituellen und unserer Vorfahren – Welten, die Schutz bieten, die fordernd sind, manchmal sogar kleinlich.
In dem Triptychon Hapana Chitsva (Alles ist uralt, 2018), das während ihres jüngsten Residency-Aufenthalts in Bangalore entstand, wird eine Erweiterung ihres Verständnisses von Spiritualität spürbar. Mit Spitzenmustern geschmückte Figuren ergeben sich Kreaturen mit Hörnern, die sie beschützen; der Schwanz eines großen Bullen verwandelt sich in eine Schlange. Von ihrer Zeit in Indien erzählt Portia Zvavahera, dass sie durch Unterschiede in ihrem Verständnis von Spiritualität herausgefordert wurde, im gleichen Maße aber optimistisch im Erkennen der Gemeinsamkeiten im Widerstand gegen die Mächte war, die unsere Menschheit bedrohen. Durch den ihr eigenen Blick führt uns die Künstlerin tiefer und tiefer zu unserem wahren Selbst. You can escape but you’ll always need to come back.
—Gabi Ngcobo