Lubaina Himid, Take The Freedom Ride Home, 2016, Courtesy Lubaina Himid; Hollybush Gardens, London, Foto: Andy Keate
Eine wichtige Serie in Lubaina Himids Œuvre ist Kangas from the Lost Sample Book (2011–12). Ebenso wie die typischen, auf ostafrikanischen Märkten angebotenen Kangas sind auch die der Künstlerin mit eigenen Sinnsprüchen verziert, die zum Denken anregen. Die Kanga-Muster auf Papier erzählen unter anderem vom Niedergang der britischen Textilindustrie, die Fundament der industriellen Revolution und somit früher Formen der Globalisierung war, aber auch von Identitäten und persönlichen Kleidungsstilen, da Kangas heute meist mit der Kleidung von Frauen bestimmter Teile Afrikas assoziiert werden. Darüber hinaus erzählen die Textilien von Migration, Verlust und Vergänglichkeit. Himids jüngste Kanga-Serie ist eine eloquente und kraftvolle Auseinandersetzung mit der Verschränkung des Privaten und des Politischen, des Lokalen und des Globalen.
Bei der 10. Berlin Biennale zeigt sie die neunteilige Serie On the Night of the Full Moon (2018), die Gedichten von Audre Lorde, Maud Sulter und Essex Hemphill gewidmet ist. Begleitend zu den Arbeiten sind Tonaufnahmen einzelner Gedichte der Autor*innen zu hören. Als eine Form von Erinnerungsübung führt uns Lubaina Himids Werk in eine Auseinandersetzung mit Facetten unserer Lebensgeschichte und eröffnet damit eine Möglichkeit, nicht mehr nur unwissentlich Unterworfene der Geschichte zu ein, sondern dieser Geschichte auch zu antworten.
—Khwezi Gule
Ausstellungsort:
KW Institute for Contemporary Art
WERKLISTE
AKADEMIE DER KÜNSTE
Aus der Serie On the Night of the Full Moon, 2018: Champagne has ceased to be drunk out of slippers, 2018 Don’t let loneliness kill us, 2018 Much silence has a mighty noise, 2018
KW INSTITUTE FOR CONTEMPORARY ART
Aus der Serie On the Night of the Full Moon, 2018: So many dreams, 2018 Tenderness only we can bear, 2018 Why are you looking?, 2018
ZK/U – ZENTRUM FÜR KUNST UND URBANISTIK
Aus der Serie On the Night of the Full Moon, 2018: How do you spell change?, 2018 There could be an endless ocean, 2018 We were always saying goodbye, 2018
All Arbeiten Acryl und Bleistift auf Papier
Courtesy Lubaina Himid; Hollybush Gardens, London
Im Auftrag und koproduziert von Berlin Biennale for Contemporary Art
Mit Unterstützung von Hollybush Gardens, London
Lubaina Himid, aus der Serie On the Night of the Full Moon, 2018, von links nach rechts: Why are you looking?, Installationsansicht, 10. Berlin Biennale, KW Institute for Contemporary Art, 2018, So many dreams, 2018, Courtesy Lubaina Himid; Hollybush Gardens, London, Foto: Timo Ohler
Lubaina Himid, aus der Serie On the Night of the Full Moon, 2018, There could be an endless ocean, Installationsansicht, 10. Berlin Biennale, KW Institute for Contemporary Art, 2018, Courtesy Lubaina Himid; Hollybush Gardens, London, Foto: Timo Ohler